Warum ist Milch für Kinder so wichtig?

Warum ist Milch und Joghurt für Ihre Kinder so wichtig?

Milch und Milchprodukte sind die wichtigsten Calciumlieferanten und ergänzen so eine ausgewogene Ernährung. Eine ausreichende Aufnahme von Calcium ist wichtig für das Wachstum von Knochen, Zähnen, Nerven, Muskeln und beugt Knochenerkrankungen in höherem Alter vor. 100 ml Milch enthält 120 mg Calcium.
Ein großes Glas Milch (250 ml) liefert bereits 38% des täglichen Bedarfs an Calcium. Dabei ist es ganz egal, ob es sich um Vollmilch oder fettarme Milch, Frischmilch oder H-Milch handelt. Milch und Milchprodukte liefern auch wertvolles Eiweiß, B-Vitamine und Jod. Somit sind sie wichtige Bausteine für eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung und sollten täglich auf dem Speiseplan stehen.

Menschen mit Laktoseintoleranz können auf laktosefreie Milch zurückgreifen.
Auch laktosefreie Milch gibt es in verschiedenen Sorten. Der einzige Unterschied zu herkömmlicher Milch ist, dass der natürliche Milchzucker Laktose während der Herstellung in die Bestandteile Glukose und Galaktose aufgespalten wird. Der restliche Laktosegehalt beträgt danach weniger als 0,1%. Durch das Aufspalten der Laktose können auch Personen, die eine Laktoseintoleranz haben, diese Milch ohne Beschwerden trinken.
Für alle anderen hat laktosefreie Milch keinerlei gesundheitliche Vorteile.

Für Bio-Milch und Bio-Joghurt gelten höhere Mindestanforderungen zur Tierhaltung und genetisch veränderte Futtermittel sind verboten.

Bio-Milch hat das besondere Plus

Milch dient als Calciumlieferant dem Aufbau der Zähne und Knochen. Bio-Milch kann noch mehr: Studien zeigen, dass der Weidegang bzw. das Grünfutter die Nährstoffqualität der Milch verbessert. Die Milch dieser Milchkühe enthält im Durchschnitt mehr Omega-3- Fettsäuren und konjugierte Linolsäure als konventionelle Milch. Diese ungesättigten Fettsäuren senken u.a. den LDL-Wert und die Neutralfettblutwerte und hemmen die Entstehung von Krebs.

Kann Bio- von konventionell erzeugter Milch unterschieden werden?

Die Möglichkeit, Biomilch von konventionell erzeugter Milch zu unterscheiden, stößt bei  Marktteilnehmerinnen und Marktteilnehmern auf ein zunehmendes Interesse. Der Abverkauf von Biomilch hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen, sowie mittlerweile auch die Verfügbarkeit am Markt.
Es gibt einige Studien, die sich mit der Untersuchung der Milchqualität zwischen konventioneller und Biomilch beschäftigt haben.

Vorüberlegungen

Die Zusammensetzung der Milch wird wesentlich von der Fütterung der Kühe bestimmt. Es muss bedacht werden, dass die unterschiedliche Haltung insgesamt zu nachweisbaren Unterschieden führt und es muss dabei die jahreszeitliche Variation der Futterzusammensetzung in beiden Haltungsformen berücksichtigt werden.

Studien

Mit dem Ziel die Möglichkeiten zur Unterscheidung ökologischer und konventioneller Milch zu erproben, hat das Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel - MRI im Jahr 2009 eine Studie durchgeführt. Während einer 18-monatigen Probenahme wurden rund 250 ökologisch und konventionell erzeugte Vollmilchproben aus dem Einzelhandel untersucht. Dabei wurden instrumentelle Verfahren wie die Analyse von Fettsäuren oder stabilen Isotopen eingesetzt.
Auch am Fachgebiet biologisch-dynamische Landwirtschaft in Kassel hat man sich diesem Thema bereits gewidmet und das Fettsäuremuster von vier verschiedenen Betriebsstilen im Sommer und Winter untersucht.

Ergebnisse

Die Untersuchungen des MRI wurden mit pasteurisierten Vollmilchproben aus dem Handel und von Erzeugern aus der Region Kiel durchgeführt, wobei die konventionelle und ökologische Erzeugung der Milch gleichmäßig berücksichtigt wurde. Biomilch zeigte durchgehend höhere alpha-Linolensäuregehalte, da in der ökologischen Produktion ganzjährig ein höherer Anteil an Weidefutter beziehungsweise Gras verfüttert wird. Im Gegensatz dazu spiegelte sich die eher maissilagelastige Fütterung in der konventionellen Produktion im ganzjährig höheren Gehalt an schwerem Kohlenstoff wider.
Die Studie aus Kassel untersuchte je zwei bio-dynamisch und zwei konventionell wirtschaftende Betriebe, mit wiederum je einmal eher traditionellerer (Weidehaltung, Heu) und einmal eher modernerer (Silage und Kraftfutter) Haltung. Auch diese Studie kam zu dem Schluss, dass bei den ökologisch wirtschaftenden Betrieben die ernährungsphysiologisch wertvollen konjugierten Linolsäuren, Omega 3 Fettsäuren und Verzweigtkettigten Fettsäuren besonders hoch konzentriert waren. Zwar ließ sich das Fettsäuremuster von intensiver geführten biologisch-dynamischen Betrieben und extensiver geführten konventionellen Betrieben nicht mehr viel unterscheiden, allerdings ist trotzdem noch eine deutliche Unterscheidbarkeit zu intensiver konventioneller Milchhaltung zu finden.
Milch ist nicht gleich Milch – und Demeter Milch hat die meisten Pluspunke. Wesensgemäße Fütterung der Wiederkäuer wie auf Demeter-Höfen angestrebt, sowie schonende, werterhaltende Verarbeitung wie in den Demeter-Molkereien, sind nach derzeitigen Wissensstand die besten Voraussetzungen für herausragende Milchqualität.

Schonende Verarbeitung für den vollen Geschmack

Jeder Verarbeitungsschritt mindert die natürliche Qualität. Deshalb erlaubt Demeter nur Pasteurisierung und schließt die Homogenisierung von Milch aus. Hierbei werden die Fettkügelchen unter hohem Druck zerkleinert, damit die Milch nicht aufrahmt. Diese Verfahren verändern die Strukturen der Milch und können Allergien provozieren. Als Qualitätsbeweis hat Demeter-Milch deshalb einen Rahmpropf, denn naturbelassene, nicht homogenisierte Milch rahmt auf.
Verarbeitete Demeter-Lebensmittel wie etwa Joghurt sind absolut frei von zugesetzten Aromastoffen. Nur Aromaextrakte - also die Auszüge und Konzentrate aus den Pflanzen selbst - werden zugesetzt. So bleibt der Geschmack authentisch.

Wissenswertes zu Milch

Verpflichtend ist nur die Kennzeichnung "pasteurisiert" oder "ultrahocherhitzt".

Traditionell hergestellte und länger haltbare Frischmilch muss gekühlt werden. H-Milch kann ungeöffnet monatelang ohne Kühlung gelagert werden.
Nach dem Öffnen ist jede Milch etwa drei bis vier Tage im Kühlschrank haltbar.
Milch gibt es mit unterschiedlichen Fettgehalten.
Häufig werden von derselben Marke mehrere Milchsorten angeboten.

Für Vollmilch, fettarme Milch und Magermilch sind die Fettgehalte festgelegt:

  • Vollmilch mit natürlichem Fettgehalt: mind. 3,5% Fett
    (meist zwischen 3,8 bis 4,2% Fett)
  • Vollmilch: Fettgehalt genau 3,5% Fett
  • Fettarme Milch: 1,5 bis 1,8% Fett
  • Magermilch: max. 0,5% Fett

 

Milch mit anderen Fettgehalten trägt die Bezeichnung "Trinkmilch". Der Fettgehalt muss gut erkennbar und leicht lesbar mit einer Nachkommastelle angegeben werden. Er ist ausschlaggebend für den Energiegehalt (Brennwert), beeinflusst aber auch Geschmack und Mundgefühl.

Homogenisierung verhindert Aufrahmen

Das Milchfett liegt in Form von Tröpfchen vor. Die unterschiedlich großen Tröpfchen setzen sich nach kurzer Zeit als Rahmschicht an der Milchoberfläche ab. Um das zu verhindern, wird die Milch bei der Homogenisierung unter hohem Druck durch feine Düsen gepresst. Dadurch werden die Tröpfchen so stark verkleinert und gleichmäßig verteilt, dass sie nicht mehr "aufrahmen". Gleichzeitig wird die Milch so leichter verdaulich.

Nur traditionell hergestellte Frischmilch wird auch "nicht homogenisiert" oder "teilhomogenisiert" angeboten. Letzteres bedeutet, dass nur der Rahm der Milch homogenisiert wurde, aber nicht der Magermilchanteil. Die Angabe zur Homogenisierung ist freiwillig.

Wie erkenne ich, woher kommt die Milch kommt?

Für Milch gibt es derzeit keine Pflicht zur Herkunftsangabe. Es muss also weder gekennzeichnet werden, wo die Milch erzeugt, noch wo sie verarbeitet wurde.

Was ist anders bei Biomilch?

Für konventionelle Milch gibt es keine speziellen gesetzlichen Anforderungen an die Haltungsbedingungen und Fütterung der Milchkühe. Es gelten die allgemeinen Regelungen zum Tierschutz und zur Haltung von Nutztieren. Die Fütterung von genetisch veränderten Futtermitteln ist erlaubt. Bei einem Testkauf im hessischen Einzelhandel fanden die Ernährungsexpertinnen der Verbraucherzentrale Hessen im Jahr 2019 wohlklingende Begriffe oder Siegel, mit denen die Anbieter für traditionelle Haltung, natürliches Futter oder mehr Tierschutz werben. Hinter welchen dieser Versprechen tatsächlich klare Standards stehen, war bei vielen Produkten aber nicht zu erkennen. Schwierig wurde es zum Beispiel bei dem Begriff "Land" - bei einigen Herstellern vermutlich eine reine Werbemasche.

Bei Biomilch schreibt die EG-Öko-Verordnung spezifische Mindestanforderungen zur Tierhaltung vor: beispielsweise pro Tier 6 qm Stallfläche sowie 4,5 qm Auslauffläche im Freien, bevorzugt Weideland, und 60% Raufutteranteil in der Tagesration (zum Beispiel Heu, Gras, Silage). Der Einsatz von Gentechnik ist verboten. Ob die Anforderungen eingehalten werden, wird regelmäßig kontrolliert. Gekennzeichnet werden Bio-Produkte verpflichtend mit dem EU-Bio-Siegel, auf dem Sterne ein Blatt formen. Das deutsche sechseckige Bio-Siegels dürfen Hersteller zusätzlich verwenden.

Was steckt hinter Heumilch, Weidemilch und Co.?

Heumilch - eine EU-weit geschützte Bezeichnung

Heumilchwirtschaft ist eine traditionelle Form der Milcherzeugung. Der wesentliche Unterschied zur üblichen konventionellen Milchwirtschaft besteht darin, dass die Milchkühe keine Gärfuttermittel (Silage) erhalten. Heumilchkühe erhalten im Sommer überwiegend frische Gräser, Leguminosen und Kräuter. Im Winter werden die Kühe hauptsächlich mit Heu gefüttert. Dies wirkt sich positiv auf den Geschmack der Milch und ihre Eignung zur Herstellung von Hartkäse aus.

Die Bezeichnung "Heumilch" ist seit 2016 EU-weit als "garantiert traditionelle Spezialität" (g.t.S.) geschützt. Dabei gibt es zahlreiche Einzelvorschriften, überwiegend zu Fütterung der Milchkühe. Neben Gärfutter sind genveränderte Futtermittel verboten. Produzenten müssen verbindliche Standards einhalten und sich zusätzlich einem Kontrollsystem unterstellen.

Weidemilch

Weidemilch ist nicht identisch mit Heumilch. Anders als bei Heumilch - mit dem Schwerpunkt auf der Fütterung - steht bei der Weidemilch die Tierhaltung im Vordergrund: die Weidehaltung. Ein weiterer Unterschied: Der Begriff "Weidemilch" ist nicht gesetzlich geregelt. Die Definition liegt also bei den Molkereien oder dem Lebensmittelhandel. Nicht immer werden Verbraucher eindeutig über die genaue Bezeichnung informiert. Neben dem Gras von der Weide erhalten die Kühe zusätzlich Futtermittel wie Silage und Kraftfutter. Die Hauptfütterung findet in der Regel im Stall statt.

Alpenmilch

Die Bezeichnung Alpenmilch ist nicht geschützt, sondern in erster Linie ein Werbebegriff. Damit legt auch jeder Hersteller seine individuellen Kriterien für die Alpenmilch fest: für einige genügt es, wenn der Stall der Kühe irgendwo südlich der Donau steht, andere haben strengere Anforderungen an die Region. Für die Haltung der Milchkühe gibt es weder besondere Regeln zur Fütterung noch zu Tierwohlstandards.

Bergbauernmilch

Der Begriff "Bergbauernmilch" selbst ist nicht geschützt. Seit 2014 hat die EU jedoch den Begriff "Bergerzeugnis" geschützt. Milch mit der Angabe "Bergerzeugnis" muss in Berggebieten erzeugt worden sein, die eine steile Hanglage und/oder eine verkürzte Vegetationszeit aufweisen. Das Futter der Milchkühe stammt zu mindestens 60% aus dem Berggebiet. Kühe, die den Winter im Tal verbringen, sollen mindestens ein Viertel ihres Lebens im entsprechenden Berggebiet oder auf der Alm gegrast haben. Auch die Molkerei, die die Milch mit der Angabe "Bergerzeugnis" verarbeitet, muss im Berggebiet selbst oder maximal 30 Kilometer davon entfernt ansässig sein.

Was bedeutet das Label
"Ohne Gentechnik"?

Die Anforderungen hinter dem Label "Ohne Gentechnik" sind gesetzlich geregelt durch das EG-Gentechnikgesetz. Es gibt keine Garantie für gentechnikfreie Fütterung ab Geburt der Tiere, sondern nur innerhalb bestimmter Fristen. So kann Milch mit dem Label "Ohne Gentechnik" von Kühen kommen, die bis zum Ende ihres zweiten Lebensjahres mit gentechnisch verändertem Futtermittel aufgezogen wurden. Danach ist die Fütterung mit gentechnisch verändertem Futtermittel verboten.

Grundsätzlich gilt: Biomilch kommt von Kühen, die mehr Platz und Auslauf als konventionell gehaltene Milchkühe haben, und die Futter fressen, das nach den Kriterien der Öko-Verordnung produziert wurde.

Biomilch kaufen: Aufs Siegel achten!

Produkte, die die Vorgaben der EU-Öko-Verordnungen erfüllen, dürfen sich „BIO“ nennen und tragen das EU-Bio-Logo. Darunter muss der Code für die zuständige Prüfstelle sowie die Herkunftsbezeichnung stehen – entweder „EU-Landwirtschaft“, „Nicht-EU-Landwirtschaft“ oder „EU- / Nicht-EU-Landwirtschaft“.
Bei vielen Produkten ist zusätzlich auch das sechseckige deutsche Biosiegel abgebildet, das aber nicht verpflichtend ist. Dazu kommen teilweise noch Logos der verschiedenen Bioverbände, deren Auflagen oft noch über die Biovorgaben der EU hinausgehen.
Das EU-Bio-Logo muss auf allen Bioprodukten abgebildet sein. Das deutsche Biosiegel ist häufig zusätzlich abgedruckt.

Ist Biomilch gesünder?

Fakt ist, wer zu einer biologischen Milch greift, fördert eine artgerechte Tierhaltung.

Fazit:

Bio-Milch sollte immer bevorzugt werden, wenn man nicht gänzlich auf pflanzliche Alternativen umsteigen kann oder möchte. Der Kauf von Bio-Milch unterstützt eine artgerechte Haltung, durch die Tiere weniger Leid erfahren.

Kein Einsatz von gentechnisch veränderten Organismen

Öko-Milchprodukte müssen nach den gesetzlichen Vorgaben ohne Gentechnik hergestellt werden. Darum muss unbedingt darauf geachtet werden, dass keine Zutaten eingekauft werden, die gentechnisch verändert sind oder aus und durch gentechnisch veränderte Organismen hergestellt wurden.
Dies betrifft in der Milchverarbeitung derzeit vor allem den Einsatz von gentechnisch erzeugtem Lab. Selbstverständlich betrifft dieses Verbot auch zukünftige Neuentwicklungen, wie beispielweise gentechnisch veränderte Starter- und Reifungskulturen.
Bei Öko-Rohstoffen wird über die Kontrollsysteme gewährleistet, dass diese ohne Gentechnik hergestellt wurden. Die besondere Sorgfalt ist deshalb auf alle konventionellen Zutaten und Zusatzstoffe zu richten.

Besonderheiten der Bio-Milcherzeugung

Was macht Bio-Milch so besonders? Der Unterschied beginnt bei der Haltung des Milchviehs: Laut den EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau müssen Bio-Kühe Zugang zu Weideland haben, wann immer die Umstände dies gestatten. Im Stall steht jeder Kuh mindestens sechs Quadratmeter Stallfläche zur Verfügung. Im Vergleich dazu sind es in der konventionellen Landwirtschaft 4,5 Quadratmeter. Meist schafft ein Laufhof zusätzlichen Bewegungsraum an der frischen Luft. Anbindehaltung ist nur noch in Ausnahmefällen in Kleinbetrieben gestattet. Aber auch bei dieser Haltungsform müssen die Tiere während der Weidezeit Zugang zu Weideland und mindestens zweimal in der Woche Zugang zu Freigelände haben.

Auch die Fütterung von Bio-Kühen unterscheidet sich von konventioneller Milchviehhaltung: Nach den EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau muss der größte Teil des Futterbedarfs über Grundfutter wie Gras, Silage und Heu gedeckt werden, der Kraftfutteranteil soll möglichst gering sein. Konventionell gehaltene Tiere erhalten in der Regel deutlich mehr Kraftfutter, um deren Milchleistung zu steigern.